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( Neues aus Lassan)
Anklamer Zeitung - von INGRID
NADLER
Zuwachs für Flusslandschaft
Peenetal
40 Millionen Euro investiert das Land
für den Aufbau der
"Flusslandschaft Peenetal".
Usedoms Naturpark steuert Festland-Flächen
bei.
Anklam.
Der Naturpark Insel Usedom gibt 1800 Hektar seiner Fläche an den
im Aufbau befindlichen Naturpark "Flusslandschaft Peenetal"
ab. Wie der Leiter des Aufbaustabes, Dr. Frank Hennicke, während
einer Beiratssitzung im Usedomer Klaus Bahlsen-Haus dazu erklärte,
wolle man das Peenetal als einen in sich geschlossenen Naturraum ausweisen.
Er freue sich auf eine gute Zusammenarbeit mit der hiesigen Naturparkverwaltung,
für die sich durch den " Aderlass " nichts ändere.
Der neue, dann siebente Naturpark in MV, dessen gesetzliche Festsetzung 2011 erwartet wird, er-streckt sich von Dargun mit Teilen des Kummerer Sees bis zum Festlandsanteil des Naturparks Insel Usedom. Er besteht in seiner Kernzone vor allem aus Moor. Was laut Hennicke den Vorteil hat, dass Touristen, die die einzigartige und schützenswerte Natur entdecken wollen, sich nur auf vorgeschriebenen Wegen bewegen können. Die touristische Nutzung der Peene bleibe indes uneingeschränkt, für andere Gewässer sei ein Verbot von motorbetriebenen Fahrzeugen zu erwarten. Auf die Frage, ob die Flusslandschaft durch den Naturparkstatus ausreichend geschützt werde, verhehlte Frank Hennicke nicht, dass ihm der Status Nationalpark auch lieber gewesen wäre, zumal die Hälfte der Fläche aus Naturschutzgebieten bestehe. Allerdings wäre ein Nationalpark für das Land, das seiner Meinung nach schon verhältnismäßig viel für den Naturschutz tue, wesentlich teurer geworden. So müssten zum Beispiel statt jetzt sechs etwa 50 Leute eingestellt werden. Auf die Frage, ob durch die Vernässung der Flusslandschaft und deren Folgen für Eigentümer und Nutzer Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen seien, erklärte der Leiter des Aufbaustabes, dass dies alles im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens geregelt worden sei. Wie es hieß, sind im Anklamer Stadtbruch, beginnend mit der Sturmflut 1995, 360 Hektar Wald eingegangen. Hennicke betonte, dass die Aufrechterhaltung einer von Menschenhand künstlich ge-schaffenen Naturlandschaft weder ökonomisch noch ökologisch vertretbar sei. Bis zur Ausweisung als Naturpark würden 40 Millionen Euro in das Peenetal investiert, darin eingeschlossen eine angemessene touristische Infrastruktur. Biber
und Otter auf der Spur
Naturparkmitarbeiter erfassen derzeit im Auftrag des Landesamtes für Forsten und Großschutzgebiete die Verbreitung von Fischottern und Bibern. Dazu wurden auf der Insel drei und auf dem Festland ein Kontrollbereich gebildet. Bis
Wochenbeginn seien 33 Otter- und zwei Biberspuren gesichtet worden, erklärte
Naturparkchef Ulf Wigger.
Die Biberspuren habe man an der Ziese und am Usedomer See entdeckt.
Der
Südteil der Insel stehe jedoch noch weitgehend aus.
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